Dienstag, 5. Dezember 2006
Die alte Weide
Die Rinde ist dir zerfallen,
Dein Stamm eben und glatt,
Noch glänzt er in der Sonne braun und matt.
Noch kracht die tosende Brandung,
Schlägt dir in`s Gesicht,
Und will, daß du in Kürze
Unter ihr zerbrichst...........

Noch seh`n wir über`s Land dein Grün,
Trotzt Wind und Stürmen wie immer kühn,
Zeigst diesen Sieg uns mit deinem Blüh`n.
Doch werden deine Äste dann langsam kahl,
Holt dich der Tod hast du keine Wahl,
Dein Stamm wird zerbersten,
In der See vergeh`n.

Die See hat dich geschunden,
Hat deine Haut dir zerfetzt,
Ganz übersäht von den Wunden,
Kämpfst du bis zuletzt.
Du gibst dich noch nicht geschlagen,
Treibst deine Blätter noch aus,
Beginnst erst gar nicht zu klagen,
Blutest den Schmerz aus.

Noch seh`n wir über`s Land dein Grün,
Trotzt Wind und Stürmen wie immer kühn,
Zeigst diesen Sieg uns mit deinem Blüh`n.
Doch werden deine Äste dann langsam kahl,
Holt dich der Tod hast du keine Wahl,
Dein Stamm wird zerbersten,
In der See vergeh`n.

Ich bin in deiner Nähe,
Lehn mich an dich an,
Seh deine Stärke fehlen manchen Mann.
Der lässt sich leise zerreiben,
Er lehnt sich nicht auf,
Er lässt den Leiden der Erde,
Freien Lauf...........



Noch seh`n wir über`s Land dein Grün,
Trotzt Wind und Stürmen wie immer kühn,
Zeigst diesen Sieg uns mit deinem Blüh`n.
Doch werden deine Äste dann langsam kahl,
Holt dich der Tod hast du keine Wahl,
Dein Stamm wird zerbersten,
In der See vergeh`n.

Ach du hölzernes Bollwerk,
Zeig uns doch wie das geht,
Wie man den Übeln der Mächt`gen wiedersteht?
Wie werden Wunden zu Narben?
Wie nimmt man Krieg nicht in Kauf?
Wie halten wir diesen Wahnsinn,
Doch noch auf...................


So zeigst du uns über`s Land dein Grün,
Trotzt Wind und Stürmen wie immer kühn,
Beweist diesen Sieg uns mit deinem Blüh`n.
Noch werden die Äste nicht an dir kahl,
Orkanen strotzt du, so wie harter Stahl,
Du darfst nicht zerbersten,
Uns in der See vergeh`n.