Dienstag, 5. Dezember 2006
Der Traum
Sieh sie dir an, die ekligen Gestalten,
Sie bewohnen einen Raum, ganz dunkel und schwer,
Wollen uns wohl kaum am Leben erhalten,
Verabscheue ich sie doch, im Abgrund so sehr.

Ein Blick streift mich, es war der Zweifel wohl,
Der Tod, sieht aus seinen Augen ganz hohl,
Das Leid, es grinst mich schäbig an.
Die Not verkörpert ein häßlicher Mann.

Die Gier die sitzt in einer Ecke,
Läßt keinen dicht an sich heran.
Der Unsinn faselt von der Decke,
Zieht den Krieg in seinem Bann.

Doch was ist jetzt, die Hoffnung geht ans Fenster,
Läßt in den dunklen Raum das Licht ,
Nun verzweifeln fast diese Gespenster,
Scheuen wohl des Tages helle Sicht?
Zerr`n Leichentücher aus allen Ecken,
Um damit wohl die Sonne zu verdecken,
Sie schreien mich an, ich soll das doch lassen,
Ich kann deren Worte nun nicht mehr ganz fassen.

Und doch, auf einmal ich allein,
Halte den Fensterknauf noch in der Hand,
Bin ich wohl selbst der Hoffnungsschein,
Der mit dem Leben sich verband?

Mein Blick sucht in der Freiheit,
Den Traum, der mich am Leben hält,
Und da, die Anmut, gar nicht weit,
Ob die sich wohl zu mir gesellt?

Und die meinen treffen ihre Augen,
Gold`ne Schönheit dieser Welt,
Auf einem Mal erklingen Trompeten und Pauken,
Der Abschaum hinter mir zerfällt.
Ich fasse sie um ihre Hüften,
Die Sonne lächelt lieb dazu,
Ist sie umgeben von reizenden Düften,
Versinken wir in inniger Ruh`.


Ich wache auf, der Traum ist gegangen,
Hat lieb mir Lebewohl gesagt,
Schon seh` ich die Scheusale sich wieder ranken,
Auf das ein neuer Tag mich plagt?

Komm wieder schönstes Glück auf Erden,
Besieg mit deinem Licht die Nacht,
Laß uns doch endlich zu Menschen werden,
Auf daß das Glück uns immer lacht.