Dienstag, 5. Dezember 2006
Die Sanduhr
Der Mond bedeckt diffus den Strand,
Das Meer liegt still, ruhig schläft das Land.
Doch meine Sanduhr rieselt weiter,
Jetzt zu verweil`n, wäre wohl gescheiter.

Doch warte ich auf den nächsten Sturm,
Der mich dann krümmt wie einen Wurm,
Mich beutelt und glaubend am Leben hält,
Bis kein Korn mehr durch das Röhrchen fällt.

Eine Unruh hab ich an Dir vermisst,
Weiß das du leis und zurückhaltend bist,
Aber unwiederuflich fällt gebroch`nes Gestein,
Langsam von dir in die Unendlichkeit ein.

Wenn mich der Schlag einer Uhr erweckt,
Ein neuer Tag sich vor mir erstreckt,
Blick ich verächtlich hin zur Wand,
Verliere mich dann in rieselnden Sand.

Solange der sich sanft bewegt,
Weiß ich, daß mir keine Stunde schlägt,
Und fällt dann sein letztes Körnchen nieder,
Erstarren meine müdenen Glieder.